Holz-Saunaofen - Das solltest Du wissen

Ein Holz-Saunaofen bietet Dir ein traditionelles Saunaerlebnis, denn er bringt nicht nur Wärme, sondern auch den typischen Holzgeruch und die knisternde Atmosphäre eines Holzfeuers in Deine Sauna. Ausserdem ist er unabhängig von Elektrizität und kann auch in abgelegenen Gebieten eingesetzt werden. Der Einbau erfordert jedoch einige bauliche Vorkehrungen wie die richtige Führung des Schornsteins, ausreichende Sicherheitsabstände, feuerfeste Böden und eine gute Belüftung. Erfahre hier mehr über holzbeheizte Saunaöfen, welche Vorteile sie bieten und was beim Einbau zu beachten ist.
Funktionsweise des Holz-Saunaofens
Ein holzbeheizter Saunaofen funktioniert nach einem einfachen, aber effektiven Prinzip: Durch die Verbrennung von Holz wird die Sauna beheizt und eine angenehme Temperatur und Luftfeuchtigkeit erzeugt.
1. Holzfeuerung
Im unteren Teil Deines Saunaofens befindet sich die Brennkammer, in der das Holz verbrannt wird. Durch die Verbrennung des Holzes entsteht Wärme, die sich in Deinem Ofen und Deiner Sauna ausbreitet.
2. Steinkammer
Über der Brennkammer befindet sich meist eine Kammer, in der Saunasteine gelagert werden. Diese Steine nehmen die Wärme aus der Brennkammer auf und speichern sie. Die erhitzten Steine geben die Wärme dann langsam an die Luft in der Sauna ab.
3. Wärmeverteilung
Da die heisse Luft nach oben steigt, verteilt sich die Wärme gleichmässig in der gesamten Sauna. Durch die geschlossene Bauweise des Ofens bleibt die Wärme im Inneren der Sauna, so dass schnell hohe Temperaturen (typischerweise zwischen 70°C und 100°C) erreicht werden können.
4. Luftfeuchtigkeit
Entscheidend für Dein Saunaerlebnis ist der sogenannte Aufguss. Dabei wird Wasser auf die heissen Saunasteine gegossen. Das Wasser verdunstet sofort und bildet Dampf, der die Luftfeuchtigkeit in der Sauna erhöht und das Wärmeempfinden verstärkt.
Optimal für Dein holzbeheizten Saunaofen sind Harthölzer wie Buche, Birke und Eiche. Sie brennen effizient, gleichmässig und erzeugen eine lang anhaltende Wärme, die für ein angenehmes Saunaklima wichtig ist. Weichhölzer wie Fichte oder Tanne eignen sich gut zum Anfeuern, aber weniger für den Dauerbetrieb. Harzreiche Holzarten wie Kiefer oder Lärche sind wegen des starken Funkenflugs und der Russentwicklung nicht ideal. Du solltest darauf achten, dass Du trockenes Holz verwendest, idealerweise mit einer Restfeuchte von unter 20 %. Vermeide lackiertes, beschichtetes oder chemisch behandeltes Holz.
Energie-Effizienz
Ein Holz-Saunaofen kann energieeffizient und umweltfreundlich sein, wenn er richtig betrieben wird und das Holz aus nachhaltigen Quellen stammt. Die Effizienz wird durch die Auswahl des richtigen Holzes, eine gute Ofenkonstruktion und die richtige Steuerung der Luftzufuhr maximiert.
Der Wirkungsgrad eines holzbeheizten Saunaofens wird stark von der Qualität des verwendeten Brennholzes beeinflusst. Trockenes Hartholz wie Buche oder Birke verbrennt effizienter als feuchtes oder harzreiches Weichholz. Optimal getrocknetes Holz (mit einer Restfeuchte von weniger als 20 %) gewährleistet eine saubere und vollständige Verbrennung, wodurch die Wärmeausbeute maximiert und der Holzverbrauch reduziert wird.
Ein weiterer Aspekt für die Effizienz Deines Ofens ist die Luftzufuhr. Gut geregelte Öfen ermöglichen eine genaue Kontrolle der Sauerstoffzufuhr. Zu viel Luft führt zu schneller Verbrennung mit Energieverlusten, zu wenig Luft zu unvollständiger Verbrennung und Rußbildung.
Gleichzeitig spielen ökologische Aspekte eine wichtige Rolle, da Holz als erneuerbare Energiequelle umweltfreundlicher ist als fossile Brennstoffe. Holz aus nachhaltiger Forstwirtschaft, bei der für jeden gefällten Baum ein neuer gepflanzt wird, ist umweltfreundlicher als Holz aus Raubbau. Auch der Transportweg des Holzes spielt eine Rolle – Holz aus der Region schont die Umwelt durch kürzere Transportwege.
Trotz der ökologischen Vorteile von Holz als Brennstoff entstehen bei der Verbrennung Feinstaub und andere Emissionen, die durch moderne Filtertechnik reduziert werden können. Alte Öfen oder unsachgemäss betriebene Feuerstellen können höhere Schadstoffmengen freisetzen. Moderne Holzöfen sind jedoch oft mit effizienten Verbrennungssystemen ausgestattet, die die Emissionen minimieren.
Vor- und Nachteile
Vorteile
- Unabhängigkeit vom Stromnetz:
Da Holz-Saunaöfen keinen Strom benötigen, sind sie ideal für abgelegene Orte oder Hütten ohne Stromanschluss. Die Sauna kann auch dort betrieben werden, wo kein Strom vorhanden ist.
- Traditionelles Saunaerlebnis:
Der holzbeheizte Saunaofen schafft eine authentische, finnische Atmosphäre. Das Knistern des Feuers, der Duft des Holzes und die intensive Wärme machen das Saunaerlebnis besonders traditionell und wohltuend.
- Höhere Temperaturen möglich:
Holz-Saunaöfen können oft höhere Temperaturen erreichen als Elektro-Saunaöfen. Sie strahlen eine behaglichere Wärme aus, die viele als besonders angenehm empfinden.
- Natürliche Luftfeuchtigkeit:
Der Aufguss auf den heissen Steinen eines Holzofens erzeugt eine intensive Dampfentwicklung, die für ein besonders angenehmes und gesundes Saunaklima sorgt.
- Nachhaltiger Brennstoff:
Holz ist ein nachwachsender Rohstoff und bei nachhaltiger Forstwirtschaft umweltfreundlicher als Strom, der oft aus fossilen Quellen stammt.
Nachteile
- Aufwendiger in der Bedienung:
Das Anzünden und Nachlegen des Feuers erfordert Zeit und Aufmerksamkeit. Im Vergleich zu Elektroöfen, die auf Knopfdruck funktionieren, ist die Bedienung eines Holzofens arbeitsintensiver.
- Rauch und Abgase:
Holzöfen erzeugen Rauch, der über einen Schornstein oder ein Ofenrohr abgeleitet werden muss. Eine regelmässige Wartung des Schornsteins ist notwendig, um eine saubere und sichere Verbrennung zu gewährleisten.
- Längere Aufheizzeit:
Ein Holzofen braucht länger, um die Sauna auf die gewünschte Temperatur zu bringen. Vor allem bei kaltem Wetter kann es etwas länger dauern, bis die Sauna betriebsbereit ist.
- Platzbedarf und Lagerung:
Es muss genügend Platz vorhanden sein, damit das Holz trocken und zugänglich gelagert werden kann.
- Höherer Wartungsaufwand:
Holz-Saunaöfen müssen regelmäßig gereinigt werden, da sich Asche und Russ ansammeln. Ausserdem muss der Schornstein regelmässig kontrolliert und gewartet werden, um einen sicheren Betrieb zu gewährleisten.
Hierfür eignet sich ein Holz-Saunaofen am besten
Natur- und Traditionsliebhaber
Wer den Charme eines echten Holzfeuers liebt, fühlt sich von einem Holz-Saunaofen besonders angesprochen. Das Knistern des Feuers, der Duft des verbrannten Holzes und die traditionelle Atmosphäre verleihen der Sauna ein besonderes Flair.
Saunabesitzer ohne Stromanschluss
In abgelegenen Gebieten, Ferienhäusern oder Landhäusern ohne Zugang zum Stromnetz ist ein holzbeheizter Saunaofen eine optimale Lösung. Er benötigt keinen Strom und kann unabhängig betrieben werden.
Erfahrene Saunagänger
Wer bereits Erfahrung mit dem Saunieren hat und intensivere, sowie höhere Temperaturen bevorzugt, kommt mit einem Holzofen voll auf seine Kosten.
Selbstversorger und Heimwerker
Der holzbeheizte Saunaofen ist ideal für Menschen, die gerne handwerklich tätig sind und Spass am Feuermachen und der Pflege des Ofens haben. Das Anzünden, das Nachlegen von Holz und die Temperaturregelung erfordern mehr Aufmerksamkeit, was für Heimwerker eine angenehme Herausforderung sein kann.
Umweltbewusste Nutzer
Wer Wert auf Nachhaltigkeit legt und Holz aus regionaler, nachhaltiger Forstwirtschaft verwenden kann, für den ist der Holz-Saunaofen eine ökologisch sinnvolle Alternative. Holz ist ein nachwachsender Rohstoff und kann bei nachhaltiger Nutzung die Umwelt weniger belasten als Elektroöfen.
Hierfür ist ein Holz-Saunaofen nicht ideal
Ein Holz-Saunaofen ist weniger geeignet für Personen, die Wert auf Komfort, schnelle Verfügbarkeit und geringen Wartungsaufwand legen, sowie für Personen, die in städtischen Gebieten mit wenig Platz oder ohne Zugang zu nachhaltigem Holz leben. Hier wäre ein Elektro-Saunaofen die richtige Wahl. Auch wer sich nicht um das Anzünden und Überwachen des Feuers kümmern möchte, ist mit einem anderen Saunaofen besser bedient. Vor allem bei kommerziellen Saunen müsste eine Mitarbeiterin oder ein Mitarbeiter ständig kontrollieren, ob genügend Holz im Ofen ist und gegebenenfalls nachfüllen. Für die kommerzielle Nutzung eignen sich Gas-Saunaöfen.
Produktempfehlung
Holz-Saunaöfen werden in den meisten Fällen separat von der Saunakabine gekauft und müssen Sicherheitsanforderungen erfüllen. Aus diesem Grund empfehlen wir Dir einen Ofen, der diesen entspricht.
Der Holzofen Linear 18 Compact ist für kleine und mittlere Saunen von 5 - 18 m³ geeignet. Ofen inklusive BImSch-Kit zur Erfüllung der Forderungen der 1. BImSchV Stufe 2.
Die Leistung von Holz-Saunaöfen wird durch die Holzmenge gesteuert. Wenn Du wissen möchtest, welche Leistung Du für Deine Saunakabine erreichen musst, kannst Du das im verlinkten Artikel prüfen.
Installationsanforderungen
Bauliche Anforderungen
Ein guter Holzofen für die Sauna muss nicht nur gut heizen, sondern vor allem sicher sein. Dazu gehört vor allem eine gute Verarbeitung des Schutzmantels um den Ofen. Auch die Anschlüsse der Ofenrohre und der Verschluss des Wasserbehälters am Sauna-Holzofen sollten hochwertig verarbeitet sein. Gerade am Wasserbehälter mit den darin befindlichen Saunasteinen muss der bestmögliche Korrosionsschutz, z.B. durch durchgehend verarbeiteten Edelstahl, gegeben sein. Wichtig ist vor allem, dass es auch nach regelmässigem Saunabaden und langjährigem Betrieb nicht zu einem Rauchaustritt mit gesundheitsschädlichem Kohlenmonoxid und Kohlendioxid kommt, z.B. durch einfachen Materialverschleiss oder eine unausgereifte Konstruktion. Zur Sicherheit empfiehlt es sich, einen Kohlenmonoxid-Melder zu installieren.
Holz-Saunaöfen erzeugen hohe Temperaturen, weshalb ein Mindestabstand zu brennbaren Materialien erforderlich ist. Dieser beträgt in der Regel mindestens 50 cm, kann aber je nach Modell variieren. Häufig werden feuerfeste Platten an Wänden oder Böden verwendet, um den Schutz zu erhöhen. Die Wände, Decken und Böden in der Nähe des Ofens müssen entweder nicht brennbar oder durch feuerfeste Materialien geschützt sein. Holzverkleidungen müssen einen ausreichenden Abstand haben oder durch Metallplatten isoliert werden.
Für den Bau der Sauna solltest Du nicht brennbare oder schwer entflammbare Materialien verwenden, insbesondere im Bereich des Ofens. Häufig wird für die Inneneinrichtung Holz wie Fichte, Tanne oder Kiefer verwendet, wobei im Bereich des Ofens besondere Schutzmassnahmen zu treffen sind.
Der Holzofen muss über einen sicheren Rauchabzug ins Freie und einen Anschluss an den Schornstein verfügen. Der Schornstein muss den nationalen Vorschriften entsprechen (in Deutschland DIN-Normen, in Österreich ÖNORM, in der Schweiz die Luftreinhalte-Verordnung LRV) und einen ausreichenden Zug haben, um eine optimale Verbrennung zu gewährleisten. Höhe und Durchmesser des Schornsteins müssen auf die Leistung des Ofens abgestimmt sein, um einen effizienten Rauchabzug zu gewährleisten. Ein Schornsteinfeger muss die Anlage überprüfen und abnehmen. Der Rauchabzug muss ausserdem so gestaltet sein, dass ein Rückströmen des Rauches mit seinen gesundheitsgefährdenden Stoffen verhindert wird. Dies ist insbesondere beim Anheizen und langsamen Abkühlen des Feuers zu beachten.
Standortwahl
Der Standort der Sauna solltest Du so wählen, dass eine gute Luftzirkulation möglich ist. Dies ist für einen sicheren und effizienten Betrieb des Holz-Saunaofens notwendig. Der Raum muss mit Frischluft versorgt werden, damit das Feuer im Ofen ausreichend Sauerstoff erhält. Häufig wird eine Zuluftöffnung in der Nähe des Ofens am Boden und eine Abluftöffnung weiter oben in der Sauna empfohlen. In den meisten Fällen wird ein Holz-Saunaofen für Aussensaunen verwendet.
Der Zugang zum holzbeheizten Saunaofen sollte gut durchdacht sein, insbesondere wenn der Ofen von aussen befeuert wird. Dadurch wird verhindert, dass Holz, Asche oder Rauch in den Saunaraum gelangen. Der Ofen sollte so in der Sauna aufgestellt werden, dass eine gleichmäßige Wärmeverteilung gewährleistet ist, genügend Raum für die Saunagäste zum sicheren Bewegen bleibt und die erforderlichen Sicherheitsabstände eingehalten werden.
Sicherheitsaspekte
Für die Sicherheit Deines Holz-Saunaofens musst Du folgende Aspekte berücksichtigen:
- Der Ofen soll über gewisse Sicherheitsanforderungen verfügen
- Der Saunaofen muss fachgerecht installiert werden
- Der Ofen muss sachgemäss gewartet werden
- Die gesetzlichen Vorgaben müssen erfüllt sein
Detaillierte Informationen zu den Sicherheitsaspekte des Saunaofens, die Installationsanforderungen, sachgemässe Wartung und gesetzlichen Vorschriften in Deutschland, Österreich und der Schweiz findest Du in unserem Artikel: Sicherer Holz-Saunaofen: Installation, Wartung & Vorschriften
Häufig gestellte Fragen zum Holz-Saunaofen
1. Wie heize ich einen Holz-Saunaofen richtig ein?
Es ist wichtig, dass Du gut getrocknetes, harzarmes Holz wie Birke oder Buche verwendest, um eine gleichmässige Wärme zu erzeugen und übermässigen Rauch zu vermeiden. Die richtige Schichtung des Holzes und regelmässiges Nachlegen sind entscheidend für eine konstante Temperatur.
2. Wie lange dauert es, bis ein Holz-Saunaofen aufgeheizt ist?
Die Zeit variiert je nach Ofengrösse, Holzart und Aussentemperatur, liegt aber in der Regel zwischen 30 Minuten und 1,5 Stunden. Das Ziel ist es, eine Temperatur von etwa 70 bis 100°C in der Saunakabine zu erreichen.
3. Wie viel Holz verbraucht ein Saunaofen?
Der Holzverbrauch eines Saunaofens hängt von mehreren Faktoren ab, unter anderem von der Grösse des Ofens, der Isolierung der Sauna, der Aussentemperatur und der gewünschten Temperatur in der Sauna.
- Kleine Saunaöfen (bis ca. 15 kW, für 4–6 m³ Saunen) → ca. 3–6 kg Holz pro Stunde
- Mittelgrosse Saunaöfen (15–25 kW, für 6–12 m³ Saunen) → ca. 6–10 kg Holz pro Stunde
- Grosse Saunaöfen (ab 25 kW, für 12+ m³ Saunen) → ca. 10–15 kg Holz pro Stunde
Beachte auch, dass in der Anheizphase , in den ersten 30 bis 60 Minuten, mehr Holz benötigt wird. Zudem beeinflusst die Holzart den Verbrauch, da Hartholz (z.B. Buche, Birke, Eiche) länger und effizienter brennt als Weichholz (z.B. Fichte, Kiefer). Eine optimale Luftzufuhr sowie eine gute Verbrennungseffizienz reduziert den Holzverbrauch zusätzlich.
4. Muss ein Holz-Saunaofen regelmäßig gewartet werden
Ja, regelmäßige Wartung ist wichtig, um einen sicheren und effizienten Betrieb zu gewährleisten. Dazu gehören die Entfernung von Asche und Russ und die Kontrolle des Kamins. Ausserdem solltest Du jedes Jahr oder mindestens jedes zweite Jahr Deine Saunasteine austauschen. Gebrochene oder abgenutzte Steine solltest du früher ersetzen.
5. Welche Vorschriften gelten für den Einbau eines Holz-Saunaofens?
Der Standort eines holzbeheizten Saunaofens erfordert besondere bauliche Voraussetzungen, wie eine ausreichende Belüftung und einen feuerfesten Bodenbelag. Der Abstand zu brennbaren Materialien und die korrekte Installation des Schornsteins sind ebenfalls entscheidend, um die Brandschutzauflagen zu erfüllen.
Wissenswertes
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- Raumanalyse durchführen
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